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Cannes Int. Triathlon 2018


Was bisher geschah

Die Vorbereitung für diese Saison verlief nicht ganz reibungslos. Bereits im Januar hatte ich eine Entzündung am Knie und liess mich bei Orthomotion in Thun intensiv therapieren. Dadurch konnte ich kaum laufen. Da ich aber auch nichts riskieren wollte, wartete ich geduldig zu, bis die Schmerzen vor etwa zwei Wochen fast weg waren.

In der Zwischenzeit konnte ich den Fokus dafür aufs Schwimmen und Velo legen, wo ich Fortschritte erzielen konnte.

Vor knapp zwei Wochen machte ich mit Malik und Ramon einen kleinen Abstecher an die Patrouille des Glaciers. Dies ist ein Skitourenrennen, welches von Zermatt über 4000hm bis nach Verbier führt. Es war ein tolles Teamerlebnis, bei welchem man wirklich zusammenarbeiten muss und aufeinander zählen kann. Technisch war ich ja da sowieso immer am Limit (meine Renn-Vorkenntnisse im Skitouren und die diesjährigen Trainings (resp. Übungen) kann man an einer Hand abzählen). Physisch kam ich somit also definitiv weit aus der Komfortzone und nach über zehn Stunden waren wir alle sehr happy, diese Challenge geschafft zu haben. Merci Malik und Rämu für das tolle Erlebnis!

Der erste wirkliche Höhepunkt wird Ende April bei meiner Ironman-Premiere auf Lanzarote anstehen. Deshalb versuchte ich nach der Patrouille gleich wieder das Training aufzunehmen und testete meine Form zwischenzeitlich noch beim Gürbetal Duathlon, wo ich mich einerseits mit meinen Teamkollegen vom Free-Mountain Racing Team und anderseits mit «meinen» Duathleten der Nationalmannschaft messen durfte. Seit dem 1. Januar bin ich nämlich als Chef Leistungssport und National Coach fürs Kader verantwortlich. Gleich beim nationalen Duathlonauftakt selbst an der Startlinie zu stehen, hat mich noch mehr motiviert für diese tolle und äusserst harte Sportart als Funktionär tätig zu sein. Bald gehts mit den Athleten an die Duathlon EM nach Dänemark, wo ich dann an der Seitenlinie agieren werde.

En France

Als Zwischenetappe und ersten Triathlon dieser Saison habe ich mich für den Triathlon in Cannes entschieden. Ich durfte von Malik den VW Bus ausleihen und so das erste Mal mit einem mobilen Zuhause zu einem Wettkampf fahren. Malik, danke vielmals!

Die Tage vor dem Wettkampf wollte ich natürlich nutzen und konnte noch ein paar Trainings einbauen, zudem fuhr ich zwei Mal einen grossen Teil der Wettkampfstrecke ab. Das hat sehr geholfen, um mich an die technisch sehr anspruchsvolle Strecke zu gewöhnen. Das erste Mal alleine, beim zweiten Mal mit Alex Schmitt, der ebenfalls am Start war. Von seiner Linienwahl bei den Abfahrten konnte ich auf jeden Fall noch etwas profitieren. Ich entschied mich absichtlich für mein TT-Bike, um gerade in den Abfahrten an meinen Fähigkeiten und am Vertrauen zu arbeiten. Ansonsten kann man sich darüber streiten, welches Velo mit welchem Setup die geeignetste Variante für die Velostrecke wäre.

Cannes International Triathlon – Race Day

Nach einer ruhigen und schlafreichen Nacht auf einem Parkplatz in Cannes kochte ich mir mein Sponser Power Porridge im Bus und ging danach in Richtung Startgelände.

Um 08.00 Uhr fiel der Startschuss zum Schwimmen, bei dem wirklich richtiges Triathlon Feeling aufkam. Also ohne Rolling Start, sondern so richtig: Pro’s und Age Grouper alle gemeinsam. Nur ein paar Beine und Ellbogen spürte ich in den Rippen, danach hatte ich eine konstante Gruppe, mit der ich die erste Runde absolvierte. Danach gabs einen Australien-Exit (also Landgang) und danach nochmals die gleiche Runde... oder doch nicht? Doch, die Runde war die gleiche, jedoch folgte ich am Ende den Beinen vor mir und bemerkte nach dem Ausstieg, dass diese Schwimmer vor mir noch auf der ersten Runde waren und ich den falschen Exit gewählt hatte. Also hiess es zurück zum Meer zu laufen und vom Strand aus den richtigen Exit zu finden. Die reine Schwimmleistung war wirklich gut, beim Gang zur Wechselzone gibt es noch Potenzial nach oben, auch hinsichtlich des kommenden Gigathlons. ;-)

Danach verlief soweit alles nach Plan bis ich zu meinem Velo kam und dort einen Schiri neben meinem Velo stand und mir eine gelbe Karte zeigte, da mein Helm auf dem Velo deponiert war und nicht im Wechselbeutel. Ich habe mich dann kurz bei ihm beklagt, weil ich am Vortag beim Check-in dies noch bei einem Offiziellen abgeklärt hatte und er gesagt hatte, dass ich das so machen dürfte. Aber nach 20’’ liess er mich wieder mit dem Wechselprozedere weitermachen und ich konnte endlich aufs Velo steigen und an der La Croisette dem Meer entlang bolzen. Der Belag war gespickt mit etlichen Löchern und beim dritten Schlagloch verlor ich meine Trinkflasche und musste anhalten und diese wieder befestigen.

Ich liess mich aber nicht aus dem Konzept bringen und achtete beim ersten langen Aufstieg auf meine Leistungswerte um nicht zu überpowern. Dabei liess ich einige Athleten an mir vorbeiziehen. Danach kam der Teil, den ich bereits von der Reko gut kannte. Ich wusste daher, wie ich die Kurven anfahren musste. Das half mir enorm und ich fuhr die schmalen kurvigen Strassen richtig entspannt runter. Auf den wenigen flachen oder leicht abfallenden Passagen nutzte ich die aerodynamische Position auf meinem Scott Plasma aus und drückte weiter meine Wattwerte. Die Zuschauer am Streckenrand waren wirklich sehr motivierend und haben teilweise sogar die Zwischenplatzierungen zugerufen. Da die zugerufene Zahl jeweils immer etwas tiefer wurde, motivierte mich dies zusätzlich. Die Plätze 25 bis 16 waren so die Bandbreite bis gegen Ende der Velostrecke. Bei der letzten kleinen Abfahrt fiel die Kette von meinem Kettenblatt und ich musste diese erneut fixieren. Das ärgerte mich, weil ich so wieder fast eine Minute verlor. Aber «tant pis», Lucy Charles hatte schliesslich schon nach acht Kilometern einen platten Reifen und da war meine Materialwahl mit Tublessreifen und wenig Druck bestimmt eine gute Lösung.

Nach den anspruchsvollen 107 Kilometern und ca. 1750 Höhenmetern folgte eine 16 Kilometer lange Laufstrecke, auf der ich aber meine Leistung nicht abrufen konnte und jede Runde etwas langsamer ausfiel. Das Knie hatte keine Probleme bereitet, aber meine muskulären Probleme im Zwischenrippenbereich (von 2016) machten sich wieder bemerkbar und schränkten mich ein. Plätze verlor ich zwar keine mehr und so konnte ich als 12. von allen und als 5. Age Grouper ins Ziel einlaufen.

Besonders hat mich auch die Leistung von Alex gefreut, der als schnellster Age Grouper und 6. Overall eine richtig starke Leistung «hingetätscht» hat. Congrats!

Nun ist eine ganz kurze Erholungsphase angesagt, bevor es dann in die finale Phase für den Ironman Lanzarote geht.

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