Am vergangenen Wochenende stand der erste Triathlon über die olympische Distanz auf dem Programm und somit eines der Saisonhighlights. Beim Wettkampf über 1.5 km Schwimmen mit Landgang, die 40 coupierten Kilometer auf dem Velo und die abschliessenden abwechslungsreichen 10 Kilometer Laufen, startete ich zum ersten Mal. Für mich ungewohnt, war der Start erst um 14.00 Uhr. Die Verpflegung am Morgen war aber dadurch etwas einfacher und weniger zeitgedrängt.
Der Start erfolgte am Sandstrand und geschwommen wurde in einem kleinen See (Temperatur überraschend sehr angenehm). Im Wasser war gleich die Hölle los und ich musste einige Schläge einstecken, auch einen Schlag auf die Brille. Doch mit zwei, drei Beinschlägen auf dem Rücken, konnte ich die Brille rasch entleeren und wieder richtig aufsetzen. Ich versuchte eine hohe Pace anzuschlagen und mit der schnellsten Gruppe mitzuschwimmen. Zwar profitierte ich vom Wasserschatten, doch auf den schnellsten Schwimmer verlor ich über zwei Minuten. Als 18. kam ich aus dem Wasser und ich wusste, dass ich mit einem guten Velo Splitt weiter vorne mitreden können sollte. Bei der stetigen Aufholjagd auf der technisch eher anspruchsvollen Velostrecke mit grossem Anteil an eher schlechten Strassen kämpfte ich mich konstant in Richtung Top 5. Diese Position hielt ich für längere Zeit, ehe ich den aktuell viert platzierten Athleten überholte. Danach gab es eine heikle Situation im Strassenverkehr: Ich fuhr auf einen "Stop" zu und keiner der Streckenposten hielt dort den Verkehr auf. Zum Glück bremste ich frühzeitig ab, denn prompt fuhren zwei Autos vor meiner Nase durch. Ansonsten konnte man sich auf die französischen Streckenposten und die Gendarmerie verlassen. Danach pushte ich den zweiten längeren Anstieg hoch und konnte erst kurz vor der Wechselzone auf Position drei vorrücken. Genau zeitgleich wechselte ich mit meinem Verfolger auf die Laufstrecke. Da ich auf der Velostrecke jeweils die Zeiten der vorderen Plätze wusste, war mir klar, dass es nur noch um Rang drei gehen kann. Ich stellte mich also auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit taktischen Spielchen ein. Ich liess ihn passieren und wollte mal die Situation abwarten. Beim ersten Anstieg bemerkte ich aber, dass ich noch gute Beine hatte und es mir doch zu riskant gewesen wäre, einfach abzuwarten. Also zog ich das Tempo an und konnte mich absetzen. Beim Wendepunkt stellte ich fest, dass sich der Abstand schon ziemlich vergrössert hatte und niemand meine Position gefährdete. So musste ich also im mittleren Teil des Laufsplitts nicht völlig ans Limit gehen. Doch irgendwie war dies keine schlechte Taktik, denn die eckige und abwechslungsreiche Strecke verlangte doch mehr ab, als ich dachte und so war ich ziemlich erschöpft aber richtig happy im Ziel.
Nun freue ich mich auf den Biennathlon, wo die Pneus etwas dicker und die Trails etwas technischer werden!
Bis bald.