Es ist Zeit, wieder einmal auf meinem Blog ein Update mit euch zu teilen.
Wie bereits in den Beiträgen zuvor geschrieben, durchkreuzte eine Avulsionsverletzung im Leistenbereich meine komplette Saisonplanung 2023.
Monate der Physiotherapie und des behutsamen Trainingsaufbaus hatten mich im Sommer optimistisch gestimmt, im Jahr 2024 wieder frühzeitig fit zu sein. Erste Wettkampfideen für 2024 habe ich bereits gemacht, als plötzlich am 8. September 2023 diese wieder gesundheitlich gebremst wurden.
Die ersten Anzeichen waren u.a. geschwollene Lymphknoten, Gliederschmerzen und Hitzewallungen. Symptome, die mein Training vorübergehend stoppten. Nach einer kurzen Trainingspause schienen die Beschwerden nachzulassen, nur die Lymphknoten blieben geschwollen. Ein erneuter Trainingsversuch über drei Tage endete abrupt, als die Symptome zurückkehrten. Arztbesuche während dieser Phase brachten leider keine Diagnose und die Unsicherheit nagte an meiner Geduld.
Die Hoffnung keimte auf, als ich während einer Trainingswoche im Engadin sehr gut trainieren konnte - es war die beste Woche im 2023: Die Erholung war besser als erwartet und ich konnte zudem ohne Beschwerden locker laufen. Also auch meine Verletzung bereitete langsam immer weniger Probleme. Die Zuversicht wuchs – dies könnte der ersehnte Wendepunkt sein. Doch mein Körper spielte irgendwie nicht mit und die geschwollenen Lymphknoten kehrten zuhause zurück.
Die Suche nach Antworten führte mich zu einem Hämatologen (Facharzt für Bluterkrankungen). Eine Biopsie eines Lymphknotens wurde empfohlen, um ernsthafte Erkrankungen auszuschliessen. Bewusst bin ich Google und Co. ferngeblieben, da wohl die Suchergebnisse nur in dramatischem Kopfkino geendet hätten. So war ich aber dann umso überraschter, als mir vom Chirurgen bewusst gemacht wurde, dass bei diesem Eingriff eine Vollnarkose nötig sei. Vorgestellt habe ich mir dies eher wie eine Blutentnahme. So lag ich also kurz darauf bereits im Operationssaal, wo mir ein Lymphknoten im Halsbereich unter einer Vollnarkose (bei bester Betreuung eines ehemaligen Schulkollegen) entnommen wurde.
Zwei Wochen lag ich anschliessend komplett flach, jegliches Training war undenkbar. Nach dieser Ruhephase mit unangenehmen Symptomen verbesserte sich mein Zustand, aber die leichten Gliederschmerzen blieben. Glückerweise war der Befund der Biopsie negativ. Weitere Untersuchungen brachten ebenfalls keine Diagnose.
Mein Körper reagiert noch immer sehr sensibel – jegliche moderate Aktivität führt zu einem Rückfall mit Symptomen (Gliederscherzen), gefolgt von Tagen der Erholung. Also kein Zustand mit dem man zurzeit an (Profi-)Sport denken kann.
Ende Januar steht noch eine Sprechstunde zur Abklärung einer Post Covid Erkrankung an, was natürlich eine mögliche Erklärung sein könnte, sofern die Erkrankung anfangs September Corona gewesen wäre.
Auch die mentale Belastung nimmt in der aktuellen Situation zu, da ich seit über einem Jahr mit Verletzungen oder gesundheitlichen Problemen zu kämpfen habe. Die Ungewissheit über die sportliche Zukunft wiegt schon schwer. Trotz allem bleibe ich optimistisch, auch wenn es mir nicht gerade einfach fällt. Neben dem eigentlichen Training fehlt mir die regelmässige Bewegung im Alltag, was sich negativ auf mein physisches und psychisches Wohlbefinden auswirkt. Irgendwie ein Teufelskreis.
Vielleicht wird alles plötzlich besser von heute auf morgen, vielleicht braucht mein Körper einfach noch mehr Zeit - ich weiss es leider nicht. Bis dahin halte ich durch, höre auf meinen Körper und nehme die weiteren Herausforderungen an.
Ich committe mich nach wie vor als Profi Triathlet und bin motiviert, diesen langen – mittlerweile noch längeren – Weg zu gehen. Ich hoffe fest, bald wieder richtig ins Training und später ins Wettkampfgeschehen einsteigen zu dürfen.
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